Aktuelle Ergebnisse der psychologischen und der neurophysiologischen Suchtforschung
deuten übereinstimmend auf dauerhafte Veränderungen im Belohnungszentrum im Verlauf
einer Suchtentwicklung hin, die unter dem Begriff des sog. „Suchtgedächtnisses” mit
dem Auftreten von Rückfällen von Betroffenen auch nach längerer Abstinenz in Zusammenhang
gebracht werden. Mit der Expositionsbehandlung in vivo wurde ein verhaltenstherapeutisches
Standardverfahren bei anderen Störungsbereichen in der Behandlung von Suchtkranken
übernommen, um die den Betroffenen oftmals nicht bewussten Wahrnehmungs-, Reaktions-
bzw. Bewertungstendenzen durch Neuerfahrung in Rückfallrisikosituationen zu verändern.
Das Verfahren wird anhand des Fallbeispiels eines Alkoholabhängigen erläutert. Schließlich
wird der Forschungsstand zur Wirksamkeit dieses Vorgehens skizziert.
Rückfallprävention, - Alkoholabhängigkeit, - Expositionsbehandlung, - Cue reactivity,
- Suchtgedächtnis